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The gray mouse lemur Grauer Mausmaki (Microcebus murinus)

Graue Mausmakis gehören zu den ausschließlich auf Madagaskar lebenden Lemuren. Sie leben in Tiefland-Tropenwäldern entlang der West- und Südküste. Ihr Körper wird etwa 13 Zentimeter lang und sie wiegen rund 60 Gramm, damit sind sie doppelt so schwer wie Madame Berthes Mausmaki, der kleinste lebende Primat der Welt. Die nachtaktiven Baumbewohner ernähren sich vornehmlich von Insekten wie Käfern, Motten, Gottesanbetern, aber auch von Früchten und Nektar. Die Männchen sind meist Einzelgänger, während die Weibchen gerade während der Schwangerschaft Gruppen bilden und später die Jungtiere gemeinsam aufziehen. Verhaltensforscher des DPZ um Peter Kappeler erforschen Graue Mausmakis seit den frühen 1990er Jahren an einer Feldstation im madagassischen Kirindy-Wald.



Schwarzer Kapuzineraffe (Sapajus nigritus)


Schwarze Kapuzineraffen gehören zu den Neuweltaffen, einer Überfamilie der Primaten, die in Zentral- und Südamerika vorkommen. Ihr auffälligstes Merkmal sind zwei nach oben gewölbte, schwarze Haarbüschel auf ihrem Scheitel. Die mittelgroße Primatenart ist tagaktiv und lebt in Gruppen von sechs bis zwanzig Tieren im südöstlichen Brasilien und im nordöstlichen Argentinien. Schwarze Kapuzineraffen sind Allesfresser, ernähren sich jedoch hauptsächlich von Früchten. Das DPZ erforscht seit 1985 das Verhalten und die Ökologie von Neuweltaffen an der Feldforschungsstation Estación Biológica Quebrada Blanco in Peru.


The red-fronted lemur Rotstirnmaki (Eulemur rufifrons)

Rotstirnmakis leben in zwei getrennten Habitaten im Südwesten und Südosten der Insel Madagaskar in Tiefland- und Bergwäldern bis zu 1700 Metern. Die Tiere erreichen 40 bis 48 Zentimeter Körperlänge und wiegen bis zu 2,5 Kilogramm. Die größtenteils tagaktiven Lemuren leben in Gruppen von etwa fünf bis 15 Tieren zusammen, zu denen sowohl viele Männchen als auch Weibchen gehören. Rotstirnmakis ernähren sich vornehmlich von Pflanzenteilen wie Blättern, Rinde, Saft, Stengeln und Früchten.

Sie sind in manchen Gegenden die einzigen Verbreiter der sehr großen Samen mancher Baumarten. Rotstirnmakis sind ebenfalls eine der Arten, deren Lebensweise Forscher des DPZ auf Madagaskar studieren.




Rhesusaffe (Macaca mulatta)

Rhesusaffen gehören zur Gattung der Makaken innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). In der Medizingeschichte spielen sie eine wichtige Rolle, da in ihrem Blut erstmals der nach ihnen benannte Rhesusfaktor nachgewiesen wurde. Rhesusaffen leben in Süd-, Südost- und Ostasien und sind die am weitesten verbreitete Art unter den nicht-menschlichen Primaten. Sie sind tagaktiv und bilden große Gruppen von zehn bis zweihundert Tieren, die sich aus vielen Männchen, Weibchen und Jungtieren zusammensetzen. Am DPZ werden Rhesusaffen in Zuchtgruppen gehalten. Aufgrund ihrer physiologischen Ähnlichkeit zum Menschen werden sie eingesetzt, um Infektionskrankheiten, wie beispielsweise AIDS, und neurowissenschaftliche Fragen, beispielsweise zum Verständnis von Gehirnfunktionen, zu untersuchen.
The ring-tailed lemur Katta (Lemur catta)

Kattas  sind recht große und leicht zu identifizierende Lemuren, die man gut an ihrem buschigen, geringelten Schwanz erkennt. Sie sind fast im gesamten Süden und Südwesten Madagaskars verbreitet und als sehr anpassungsfähige Art nicht so intensiv vom Aussterben bedroht wie andere Lemurenarten. Kattas leben in sehr unterschiedlichem Gelände, von Trockenwäldern über Dickichte und Galeriewälder bis zu feuchten Bergwäldern. Sie fressen Früchte wie Feigen, aber auch Rinde, Blätter, Insekten und sogar kleine Wirbeltiere wie Eidechsen. Die Lemuren leben in Gruppen von mehreren Männchen und Weibchen und deren Nachwuchs zwischen sechs und etwa 20 Individuen. Wissenschaftler des DPZ erforschen Kattas nicht nur in ihrer Heimat Madagaskar, sondern beobachten auch eine neunköpfige Gruppe in der Tierhaltung des Instituts, um zum Beispiel mehr über ihre Intelligenz herauszufinden.
Javaneraffe (Macaca fascicularis)

Javaneraffen sind eine Primatenart aus der Gattung der Makaken und gehören zur Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae).
Ihr charakteristisches Merkmal ist ihr langer Schwanz, der mit 40 bis 65 Zentimetern meist länger als das übrige Tier ist. Javaneraffen sind in Südostasien weitverbreitet. Sie sind tagaktiv und leben in Gruppen von sechs bis sechzig Tieren zusammen, die aus mehreren Weibchen, Männchen und Jungtieren bestehen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, sind aber ebenso für den Konsum von Krabben bekannt und werden daher auch häufig als „Krabbenesser“ bezeichnet. Am DPZ werden Javaneraffen gezüchtet und für vielfältige Verhaltensstudien in der Kognitionsforschung eingesetzt.
The ruffed lemurs Schwarz-weißer Vari (Varecia variegata)

Schwarz-weiße Varis sind eine madagassische Lemurenart, die stark vom Aussterben bedroht ist. Die mit drei bis sieben Kilogramm Körpergewicht relativ großen Tiere leben in recht kleinen und sehr versprengten Gebieten an der Ostküste der Insel im feuchten tropischen Tiefland, aber auch in Bergwäldern in Höhen bis zu 1300 Metern. Sie ernähren sich vornehmlich von Früchten und sind daher sehr auf Obstbäume angewiesen. Varis leben häufig in Gruppen von etwa 15 Tieren, die Gruppen spalten sich mitunter aber auch auf, wenn beispielsweise nicht genügend Obstbäume vorhanden sind. Sie sind vermutlich die einzigen Lemuren, die nur für die Geburt und Aufzucht der Jungtiere Nester bauen. Verhaltensforscher des DPZ studieren die Tiere in einer fünfköpfigen Gruppe, die am Institut in Göttingen gehalten wird.  
Berberaffe (Macaca sylvanus)

Berberaffen sind eine Makakenart, die vornehmlich in den Atlasregionen Marokkos und Algeriens beheimatet sind. Auffällig ist ihr sehr kurzer Schwanz. Aufgrund ihrer Verbreitung bis auf die Halbinsel Gibraltar, sind sie auch als einzige freilebende Affenart Europas bekannt. Die dortige Population wurde allerdings von Menschen eingeführt. Wie alle Makaken leben auch die Berberaffen in Gruppen von zwölf bis sechzig Tieren. Aufgrund der zunehmenden Zerstörung ihres Lebensraumes sowie illegalem Tierhandel sind sie stark gefährdet. Wissenschaftler des DPZ untersuchen die kognitiven Fähigkeiten und das Sozialverhalten von Berberaffen.



The northern giant mouse lemur Nördlicher Riesenmausmaki (Mirza zaza)
Nördliche Riesenmausmakis leben im Norden und Nordwesten von Madagaskar. Sie sind etwa 27 Zentimeter lang und wiegen bis zu 290 Gramm. Ihr Lebensraum ist vielfältig, sie kommen in trockenen Tieflandwäldern, subhumiden Übergangswäldern, Galeriewäldern oder auch aufgegebenen Cashew- oder Bananenplantagen vor. Die Mausmakis sind Allesfresser, wobei die Cashew-Frucht eine besonders große Rolle in ihrer Ernährung spielt. Die kleinen Primaten sind nachtaktiv, wobei sie in der ersten Nachthälfte einzelgängerisch auf  Nahrungssuche gehen und sich eher in der zweiten um Sozialkontakte kümmern. Einzelgängertum ist auch ihre insgesamt eher typische Verhaltensweise. Die nördlichen Riesenmausmakis sind eine der vierzehn Arten, die von Wissenschaftlern des DPZ entdeckt wurden.
Schopfmakake (Macaca nigra)

Namensgebend für diese Makakenart ist der aufstellbare, borstenartige Haarschopf auf ihrem Scheitel. Schopfmakaken leben in den nordöstlichen Regenwaldgebieten der indonesischen Insel Sulawesi. Aufgrund von Raubbau und Bejagung durch den Menschen sind sie mittlerweile stark gefährdet.

Schopfmakaken leben in Gruppen von bis zu einhundert Tieren und ernähren sich überwiegend von pflanzlicher Kost. Wissenschaftler des DPZ erforschen seit 2006 die Ökologie, Fortpflanzung und das Sozialsystem der Schopfmakaken im
Tangkoko-Batuangus Naturreservat nahe Manado.


Sifaka (Propithecus verreauxi)

Der Sifaka kommt vornehmlich an der Südwestküste von Madgaskar vor, erreicht bis zu 48 Zentimeter Körperlänge und trägt ein langes und dichtes Fell. Die Lemuren kommen in fast jedem erdenklichen Terrain von trockenem Tiefland bis zu Bergwäldern  vor und ernähren sich hauptsächlich von pflanzlicher Nahrung wie Blättern, Früchten, Blüten und Samen. Sie sind tagaktiv und leben vornehmlich in den Bäumen. Sie verfügen über die außergewöhnliche Fähigkeit, auf kaktusartige Didiereaceae zu springen, ohne sich an den scharfen Stacheln zu verletzen.

Die großen Baumbewohner leben in kleinen Gruppen von durchschnittlich sechs Tieren zusammen, meist mehr Männchen als Weibchen, wobei die Weibchen das dominantere Geschlecht sind.



Assammakake (Macaca assamensis)

Das Verbreitungsgebiet dieser Makakenart erstreckt sich von Nepal im Westen bis nach Vietnam und Südchina im Osten Asiens. Die Heimat der Assammakaken sind tropische und subtropische Hochlandregenwälder. Sie sind tagaktiv und halten sich vorwiegend am Boden auf. Wie alle Makaken leben diese Affen in Gruppen von zehn bis fünfzig Tieren und nehmen als Allesfresser sowohl pflanzliche Nahrung als auch Insekten und kleinere Wirbeltiere zu sich. Assammakaken werden seit 2005 an der Feldstation Phu Khieo Wildlife Sanctuary in Thailand von Wissenschaftlern der Universität Göttingen erforscht. Ab 2015 wird diese Station im Rahmen einer Brückenprofessur vom DPZ betrieben werden.
 
Weißbüschelaffe (Callithrix jacchus)

Weißbüschelaffen leben im nordöstlichen Brasilien. Sie sind mit 16 bis 21 Zentimetern Körperlänge recht klein, können in sehr verschiedenen Waldarten gut leben und ernähren sich vornehmlich von Pflanzensäften, die sie aus Stämmen und Lianen saugen. Die Tiere leben in Gruppen von etwa drei bis 13 Individuen, von denen meist nur ein ausgewachsenes Paar sich fortpflanzt. Die Äffchen bekommen etwa zweimal im Jahr Nachwuchs von jeweils zwei Babys. Sie sind sehr anpassungsfähig und nicht unmittelbar bedroht. Am DPZ stellen Weißbüschelaffen die zweitgrößte Tierkolonie und werden vor allem als Modell in der biomedizinischen Forschung eingesetzt, zum Beispiel in der Stammzellforschung, den Neurowissenschaften oder auch der Infektionsforschung.

Mona-Meerkatze (Cercopithecus mona)

Die Mona-Meerkatze lebt in Südwestafrika. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom Ghana bis Kamerun. Dort leben die Meerkatzen meist auf Bäumen in den mittleren und oberen Schichten der Regenwälder. Die Affen bilden Gruppen von fünf bis fünfzig Tieren. In kleineren Verbänden gibt es häufig nur ein Männchen. Die Fellfarbe der Mona-Meerkatze reicht von gelblich-weiß über braun bis bläulich-grau. Die Tiere sind Allesfresser, ernähren sich aber hauptsächlich von Früchten. Unter allen Arten der Meerkatzen ist ihr Nahrungsanteil an Insekten und Blättern am höchsten.
 
Schnurrbarttamarin (Saguinus mystax)

Schnurrbarttamarine kommen südlich des Amazonas im westlichen Brasilien und nordöstlichen Peru vor. Sie leben im Regenwald vornehmlich in dichter Vegetation und sind selten in den Teilen des Waldes zu finden, die regelmäßig überflutet werden, vermutlich weil sie auf die kontinuierliche Versorgung mit Früchten angewiesen sind. Diese bilden den Hauptanteil ihrer Nahrung, gemischt mit Insekten und Pflanzensäften. Sie leben normalerweise in kleinen Gruppen von fünf bis sechs Individuen, aber auch Gruppen von bis zu neun Individuen können vorkommen. Verhaltensbiologen des DPZ erforschen diese Affen schon seit mehr als 25 Jahren von der Feldstation Quebrada Blanco  in Peru aus. Zuletzt konnten Sie zum Beispiel zeigen, dass Tamarine eine immens wichtige Rolle bei der Verteilung von Fruchtsamen in ihrem Ökosystem spielen.

Guineapavian (Papio papio)

Guineapaviane sind nur in einem kleinen Gebiet im äußersten Nordwesten Afrikas zuhause. Sie bewohnen Wälder, Savannen und Steppenlandschaften und halten sich tagsüber vorwiegend am Boden auf. In der Nacht schlafen sie auf Ruhebäumen. Guineapaviane ernähren sich hauptsächlich von Samen, Blüten, Früchten, Wurzeln und Gräsern, nehmen aber auch Fleisch zu sich. Sie leben in großen gemischten Gruppen zusammen. Das Sozialverhalten der Guineapaviane wird seit 2007 an der Feldstation Simenti im Niokolo Koba Nationalpark im Senegal von DPZ-Wissenschaftlern erforscht. Jüngste Studien haben gezeigt, dass die Friedfertigkeit der Guinea-Pavian-Männchen untereinander im Gegensatz zu anderen Pavianarten einzigartig ist.
 
Azara-Nachtaffe (Aotus azarae)

Azara-Nachtaffen, die in weiten Teilen des mittleren Südamerika vorkommen, sind eine der am weitesten verbreiteten Arten der Gattung der Aotiden. Sie erreichen etwa eine Körperlänge von 35 Zentimetern und werden bis zu 1,5 Kilogramm schwer. Wie der Name schon sagt, sind diese Primaten vornehmlich nachtaktiv und leben in sehr kleinen Gruppen von zwei bis vier Individuen, mit je einem ausgewachsenen Männchen und Weibchen. Wissenschaftler des DPZ haben vor kurzem herausgefunden, dass es sich bei den Azara-Nachtaffen um eine der ganze wenigen Säugetierarten weltweit handelt, die tatsächlich genetisch monogam leben: Das heißt, die Männchen zeugen tatsächlich keine Nachkommen mit anderen Weibchen. Sie leben hauptsächlich von Früchten, Insekten, Pilzen und Baumsäften und sind in der Lage, in einer großen Zahl verschiedener Waldformen zu leben.
 

Selangor-Silberlangur (Trachypithecus selangorensis)

Der Selangor-Silberlangur ist eine asiatische Langurenart und gehört zur Primatenunterfamilie der Schlank- und Stummelaffen (Colobinae). Diese Affenart ist bekannt für ihre Spezialisierung auf Blätter als nahezu einzige Nahrungsquelle. Die Blätter werden in einem Zweikammer-Magen verdaut. Der Selangor-Silberlangur wurde von DPZ-Forschern erst 2008 als neue Langurenart innerhalb der Gattung der Haubenlanguren beschrieben. Er ist ausschließlich in den westlichen Ufer- und Mangrovenwäldern der malaiischen Halbinsel zu finden. Der Selangor-Silberlangur lebt meist in Gruppen von elf bis achtunddreißig Tieren, die ein Männchen und mehrere Weibchen umfassen. Die Affen sind tagaktiv und leben überwiegend in Bäumen.
Anden-Springaffe (Callicebus oenanthe)

Anden-Springaffen sind eine außerordentlich seltene Primatenart, die nur in einem sehr kleinen Gebiet im Nordwesten Perus leben. Dort können sie allerdings mit recht verschiedenen Habitatformen zurechtkommen, solange es Vegetation in passender Höhe gibt. Sie werden etwa 30 Zentimeter groß (Körperlänge) und 800 Gramm schwer. Ihre Ernährung setzt sich hauptsächlich aus Früchten und Gliederfüßlern zusammen, dazu kommen Samen, Blätter und Blüten. Anden-Springaffen sind tagaktiv und leben ausschließlich auf Bäumen.

Sie leben in kleinen Gruppen von Pärchen, die insbesondere morgens durch außergewöhnliche Duett-Gesänge kommunizieren. Auf der Roten Liste der bedrohten Arten werden sie als stark bedroht geführt. Die einzelnen Gruppen leben stark voneinander getrennt in sehr kleinen Habitat-Inseln.

 


 
Südlicher Weißwangen-Schopfgibbon (Nomascus siki)

Der Südliche Weißwangen-Schopfgibbon gehört zur Gattung der Schopfgibbons (Nomascus). Ihr Verbreitungsgebiet liegt im südlichen Laos und mittlerem Vietnam. Die beiden Geschlechter der Affenart unterscheiden sich deutlich in ihrer Fellfärbung. Während die Männchen überwiegend schwarzes Fell mit weißen Wangenfeldern haben, sind die Weibchen gelblich gefärbt mit einem schwarzen Scheitelfleck. Sie sind tagaktive Baumbewohner und leben paarweise zusammen. Aufgrund der zunehmenden Zerstörung ihres Lebensraums sowie illegalem Tierhandel sind sie stark gefährdet. 2014 konnten DPZ-Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forscherteam erstmals die gesamte genetische Information von Vertretern aller vier Gibbon-Gattungen entschlüsseln.

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